Mittwoch, 8. Oktober 2008

Strandwochenende in Paúba

Wie Christian ja schon in seinem letzten Kommentar verraten hat, war ich am Strand. Genauer gesagt in Paúba - irgendwo zwischen São Paulo und Rio de Janeiro (Strände in der Gegend um São Sebastião: hier könnt ihr euch alle Strände dieses Blogeintrags bei Sonnenschein anschauen).
Der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt und wenn ich mal zuviel Geld haben sollte, weiß ich schon, wo ich mir ein Häusel für meine ruhigen Tage kaufe...

ein Strandhäusel in Paúba

Eigentlich sollte es für ein verlängertes Wochenende (mein Praktikumsbetreuer hat mir freundlicherweise freigegeben) in die Nähe von Ubatuba gehen - mit Gisela, Marcelo und dessen Familie (seine Eltern, seine Schwester Luzie, welche ich bereits kannte, und seine Schwester Isabel mit ihrem Freund). Die Unterkunft der Wahl sah auch sehr verlockend aus (http://www.casamila.com.br/), der Wetterbericht leider nicht. Es sollte erstaunlicherweise das ganze Wochenende regnen.

der Strand von Paúba

Deshalb hat man sich am Donnerstag spontan umentschieden und das Haus von Freunden als Zielunterkunft ausgesucht - die sparsame Variante (die Freunde überliessen Marcelos Familie freundlicherweise ihr wunderschönes Wochenendhaus)
Der Wetterbericht stimmte leider diesmal exakt - es hat eigentlich ständig geregnet und die Sonne habe ich nur am Samstag mal für ein Stündchen gesehen. Dennoch fand ich es wunderschön. Ich glaube bei Sonnenschein ist die Gegend dann einfach unbeschreiblich.

Surfmuseum im Nachbarort Maresias

Paúba ist ein kleiner Ort, der größtenteils aus luxuriösen Wochenendhäusern, ein paar Fischerhütten und nicht ganz so schönen Häusern der Einwohner besteht. Achso, ein Hotel gibt es auch, direkt am Strand, aber ein wirklich sehr kleines. Paúba ist wahnsinnig ruhig - das einzige was ich beim Einschlafen gehört habe, war das Meeresrauschen und ein paar Vögel gepaart mit den Regentropfen, die auf unsere wunderschöne Unterkunft niedergingen. Ob es ein Restaurant gibt, kann ich euch nicht einmal sagen, aber mit dem Auto ist man ganz fix in Maresias - einem der Surfparadiese Brasiliens und dem Partystrand der Paulistanos (der Einwohner von São Paulo). Zumindest soll dort im Sommer und bei Sonnenschein viel los sein, davon habe ich jedoch überhaupt nix gemerkt. Aber schöne Restaurants, wo man auch mal leckeren Fisch essen kann, gibt es dort auf alle Fälle.

Baden im Atlantik

Was habe ich also von Freitagabend bis Dienstagmorgen in Paúba und Umgebung gemacht? Natürlich war ich im Atlantik baden. Es war unbeschreiblich schön, da sich der Himmel gerade leicht rötlich färbte und das Wasser total sauber und die Wellen richtig schön waren. Ich fand das Wasser ja richtig warm - meines Erachtens wärmer, als es die Ostsee im Sommer schafft - aber Marcelo meinte, so kalt habe er das Meer noch nie erlebt.
Außerdem bin ich am Strand rumspaziert und habe nachts Krebse am Strand beobachtet (die waren richtig groß, zum Glück bin ich nicht versehentlich drauf getreten). Die meiste Zeit habe ich aber eigentlich einfach nur gefaulenzt (natürlich klassisch in der Hängematte liegend), habe mir andere Orte in der Gegend angeschaut oder war in leckeren Restaurants essen. Natürlich gab es auch wieder ein Churassco (Barbecue) - diesmal aber in familiärer Form, also mit viel Fleisch und wenig Bier.
Am Sonntag war ich zudem mit zur Wahl (in ganz Brasilien wurden neue Bürgermeister gewählt). Aber dazu erzähle ich euch diese Woche mal noch mehr. Das würde sonst diesen Eintrag sprengen.

abendliche Stimmung am Strand
(ich bin gerade noch im Wasser)

Unsere Unterkunft war echt klasse. Es gab ziemlich viele Schlafzimmer - ich glaube 5 oder 6 - und jedes hatte sein eigenes Bad (einen Badezimmerstreit wird es in diesem Haus wahrscheinlich nie geben). Am beeindruckendsten - mal abgesehen vom Grundstück und der Terasse - war wohl der Wohnraum, welcher sich über zwei Etagen verteilte. Überall im Haus hingen interessante, von der Besitzerin teilweise selbst gemalte Bilder und andere Schmuckstücke herum. Das Haus steht in zweiter Reihe zum Strand, hat aber das Glück, dass das Grundstück davor nicht bebaut ist, so dass man direkt aufs Meer schauen kann. Die Freunde von Marcelos Familie haben das Grundstück aber bereits vor mehr als zwanzig Jahren gekauft und dort gebaut - damals war das Land noch billig, was man heute nicht mehr so sagen kann.

ein Teil des Wohnzimmers
(oben ist die Fernseher-Lümmel-Ecke)

Das Haus der Freunde von Marcelos Familie ist nicht das einzige in Paúba und Umgebung, welches so schön ist. Jedes hat seinen eigenen Stil und ist architektonisch sehr wertvoll. Im Nachbarhaus scheint ein Schwimmer sein Ferienhaus zu haben, zumindest erzählte mir Marcelo, dass man während des Hausbaus sehen konnte, wie er einen 25m-langen Pool in seinen Garten integrierte (wegen einer hohen Mauer, habe ich leider keinen Blick darauf werfen können). Crazy - sag ich da nur. Zur Zeit steht ein Haus in Paúba zum Kauf für 3 Millionen Reais. Dank Börsencrash sind das zur Zeit nur 1 Million Euro (trotz weltweiter Probleme, ist der Crash für mich im Moment doch recht positiv: vom anfänglichen Wechselkurs von 1:2,3 bin ich jetzt bei fast 1:3 gelandet). Also wer noch was übrig hat, dem kann ich ein Haus in Paúba wärmstens empfehlen ...

der Strand in Toque Toque Pequeno

Nun noch die Reiseinformationen: Hinzu konnte ich glücklicherweise im Auto bei Marcelo und Gisela mitfahren. Viel gesehen habe ich nicht, da es schon dunkel war. Ziemlich kurvig war die Fahrt aber auf alle Fälle. Die Kurven gefielen Giselas Magen auch nicht so recht, so dass sie nach fast 5 Stunden Fahrt (wir mussten leider des öfteren anhalten) mit leerem Magen in Paúba ankam. Rückzu musste ich, da Marcelo und Gisela noch bis Donnerstag am Strand bleiben, mit dem Bus fahren. Dank Internet und Busbahnhof hatten wir dann auch eine passende Verbindung gefunden. Doof nur, dass der Erste der drei Busse nicht wie erwartet kam. Zum Glück haben mich Marcelo und Gisela dann per Auto zu dem etwa 25 Minuten entfernten zweiten Bus gebracht. Der sollte 10:00 in São Sebatião abfahren - Punkt 10:01 waren wir nach rasanter Autofahrt auch gerade noch pünktlich da. Von dort ging es mit dem Bus in reichlichen 2,5 Stunden nach São José dos Campos. Dort habe ich dann eine Stunde im Busbahnhof rumgesessen, um dann mit einem anderen Bus nach Itajubá zu fahren. Die beiden Busse waren superbequem und trotz der Entfernungen ziemlich billig. Die Aussicht aus dem Bus war mal wieder beeindruckend, sieht doch hier einfach irgendwie alles anders als in Deutschland aus. Leider habe ich auch einen Teil der Fahrt aufgrund der superbequemen, fast 45 Grad kippbaren Sitze verschlafen.

Marcelos Schwester Isabel und ihr Freund
beim Faulenzen

Und eine besondere Art von Frau habe ich hassen gelernt - obwohl der Bus sehr leer war, beharrte sie darauf, auf den Plätzen 13 und 14 Platz zu nehmen (das Stand wohl auf ihrem Ticket), obwohl ich es mir dort schon seit einer Stunde gemütlich gemacht hatte (auf meinem Ticket stand seltsamerweise kein Sitzplatz). Die größte Frechheit ist aber, dass, nachdem ich also umgezogen war, ihr der Platz scheinbar doch nicht mehr so gefiel und sie sich mit ihrer Begleitung auf einen völlig anderen Sitzplatz setzte. Eine absolute Frechheit. Der Sitzplatz den ich danach gewählt habe, hatte nämlich den Nachteil, dass das Fenster scheinbar nicht richtig schloss und es damit ziemlich kalt wurde.

1 Kommentare:

Wenn du uns nicht informierst, muss der Christian eben alles verraten ;-) Nächstes Mal also vorher abmelden, dann kommen auch keine doofen Fragen ;-)

Scheint ein schönes Wochenende (vom Wetter mal abgesehen) gewesen zu sein :-)