Donnerstag, 4. September 2008

Brasilianisches Essen

Reis, Reis, Reis und Bohnen und Fleisch, viel mehr muss man eigentlich nicht sagen. Wenn mann will, gibt es genau das jeden Tag. Und damit kann man auch sehr billig leben: 5 kg Reis sind diese Woche im Angebot für 10 Reais (ca. 4 Euro) , 1 kg Bohnen 4 Reais (ca. 1,70 Euro). Fleisch ist zudem unverarbeitet auch sehr günstig.

Beim Fleisch gibt es eigentlich so ziemlich alles. Ich habe deshalb letztes Wochenende auch mal Hühnerherz probiert - auch wenn es vielleicht eklig klingt, ich fand es ziemlich lecker. Ganz ganz zartes Fleisch, kein Fett, keine Adern und groben Fasern, was will man mehr. Also demnächst solltet ihr statt nem Steak ein paar Hühnerherzen bestellen.

Feijoada-Zutaten
(leider habe ich vergessen Bilder zu machen,
deshalb diesmal aus dem Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Feijoada_01.jpg)

Dafür habe ich am Samstag aber auch etwas nicht so leckeres kennen gelernt: Feijoada - das brasilianische Nationalgericht. Das ist ein Bohneneintopf und wird in der Regel als "Feijoada completa" verzerrt. Das heisst neben den Bohnen findet man so ziemlich alles da drin. Ursprünglich hat man alles schlechte vom Schwein rein geworfen: Füße, Ohren, ... (wenn ich das recht verstanden habe, kommt es ursprünglich eher aus der ärmeren Küche)
In den modernen Feijoada kommt hingegen nur gutes Fleisch. Dazu gibt es Reis (was auch sonst), Orangenscheiben und eine Pfeffersauce.
Ich durfte im Restaurant "Zum Schweinefuß" den modernen Feijoada verkosten und muss sagen, es hat einfach überhaupt nicht toll geschmeckt. Aber man muss ja nicht alles mögen. Da lass ich den Brasilianern doch gerne ihr Lieblingsgericht.

Neben Reis und Feijoada lieben hier alle Açaí. Açaí ist eine basilianische Palmenart (im Wikipedia findet man sie auch als Kohlpalme). Aus den Früchten wird ein dickflüssiger Saft hergestellt, welcher in halbgefrorener Weise in Eis-Café ähnlichen Imbissen verkauft wird. Dazu kann man so ziemlich alles essen, was man will: Schokolade, Eis, Früchte, Alkohol, ... . Ich persönlich habe es mit Erdebeeren probiert, fand es interessant und recht ok, aber vom Hocker hat es mich jetzt auch nicht gerissen. Aber immerhin soll das ganze sehr nahreich und energiehaltig sein und wird hier vorallem von Sportlern sehr gerne als "Nahrungsmittel" genutzt.

eine Portion Açaí-Saft
(http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:A%C3%A7a%C3%AD.jpg)

Früchte gibt es hier Massenweise. Die muss ich aber erst einmal alle richtig kennenlernen - und das könnte noch ein Stück dauern. Dazu also später hoffentlich mal mehr.

Morgens essen die meisten hier kaum etwas, oder gar nix. Dafür ist dann das Mittag sehr reichlich - ist schließlich auch die Hauptmahlzeit in Brasilien, zu der alle, wenn möglich, nach Hause kommen. Abends isst man dann meistens nicht so aufwendig und auch nicht sehr reichlich.

Vielleicht noch als letztes für die Essensepisode: man geht sehr gerne auswärts essen. Das liegt sicher zum einem daran, dass Brasilianer eher faul sind und jeden Service, den sie bekommen können, ausnutzen. Zum anderen ist es einfach mal auch sehr billig.

Einwas muss ich noch loswerden: Ich vermisse mein Schwarzbrot!!! (Bin schon auf der Suche nach einem Rezept, zu welchem man hier auch alle Zutaten finden kann)