Sonntag, 10. August 2008

Die Anreise

Nachdem ich mich bei meiner Abschiedsparty noch einmal von fast allen verabschieden konnte, ging es am 9. August also endlich los nach Brasilien.

Eingechecked habe ich für meinen Flug online von zu Hause aus. Sehr tolle Erfindung! Da kann man sich auch glatt seinen Sitzplatz graphisch aussuchen und muss zudem auf dem Flughafen nicht mehr ewig in der Schlange stehen.

Mit der Deutschen Bahn fuhr ich nach Frankfurt (das war dank Fly & Rail-Ticket deutlich günstiger als ein innerdeutscher Flug). Die Bahn bewies ihrem Ruf auch mal wieder volle Ehre und blieb wegen Signalstörungen einfach mal 30 Minuten irgendwo im nirgendswo zwischen Riesa und Leipzig stehen. Aber das sollte mich nicht weiter stören, da ich ja in Frankfurt noch genug Zeitpuffer eingeplant hatte.

In Frankfurt brauchte ich also dank Online-Check-In nur noch mein Gepäck aufgeben. Mit 21 kg habe ich die erlaubten Gepäck-KG auch noch geringfügig überschritten, so dass keiner meckerte. :-)

Außerdem hätte ich ziemlich einfach mein Flugzeug in die Luft sprengen können: die Wanderschuhe durften ausnahmsweise anbleiben (Aber nur weil ich gesagt hatte, dass ich die doch immer ausziehen muss, als ich die Schnürsenkel schon öffnen wollte) und auch die Flüssigkeiten, welche ich vergessen hatte vor dem Durchleuchten aus dem Rucksack zu nehmen, hat niemand entdeckt. Aber ich hatte ja keine bösen Absichten und deshalb brachte mich mein Flieger, trotz einiger Turbulenzen, auch heil nach
São Paulo.

Dort wartete nach dem fast 12-stündigen Flug der nächste Marathon auf mich. Erst Schlange stehen um die Passkontrolle zu passieren. Dann Schlange stehen um "nichts zu verzollen" (da hab ich mir doch beinahe gewünscht, etwas zum verzollen bei mir zu haben). Und dann soll noch einmal wer sagen, nur die Deutschen stehen Schlange...

Nach 1,5 Stunden hatte ich dann glücklicherweise den Ausgang erreicht, wo ich von meinem Abholer samt Frau empfangen wurde. Leider sprachen diese kein Wort Englisch, so dass die ca. 3-stündige Fahrt nach Itajubá sehr still wurde.

Ich beschäftigte mich also mit Aus-dem-Fenster-gucken, die Frau schlief auf der Rückbank liegend und der Fahrer raste. Bei erlaubten 40km/h 120km/h zu fahren finde ich schon mal eine Leistung. Und selbst hinter einer Polizei zu drängeln und viel zu schnell zu fahren, finde ich witzig. Aber immerhin war er so nett und hat dem Gegenverkehr bestimmt 10km per Lichthupe zu verstehen gegeben, dass auf deren Spur ein Unfall ist.

Erster Eindruck von Brasilien: andere Bäume als in Europa, die Wiesen haben eine andere Farbe, erhöhte Geschwindigkeiten sind nicht unnormal, total hügelig, Englisch kann man hier nicht so richtig, ein großes Glas frisch gepresster Orangensaft kostet ca. einen Euro